30JahreLogo des Hospizverein Segberg

Hospiz und Schule

Das Projekt Hospiz und Schule in der 6b der Gemeinschaftsschule am Seminarweg

6b_1

Ende März 2019 wurde das Projekt Hospiz und Schule an drei aufeinanderfolgenden Tagen in der Gemeinschaftsschule am Seminarweg veranstaltet. In enger Zusammenarbeit mit der Klassenlehrerin Ute Lassen-Gruchot konnten die Ehrenamtlichen Ines Knittel-Fahrmeier, Sandra Kaack, Christine Rudolph, Carolin Schwarz und die Gina Krause des Hospizvereins Segeberg e.V. mit den Schülerinnen und Schülern über Abschied, Trauer und Verlust sprechen. Nach dem Motto „Jeder Eindruck braucht einen Ausdruck“ wurde Verschiedenes gestaltet und es wurde viel gelacht.

Werden und Vergehen

6b_2

Am ersten Tag konnten die Schülerinnen und Schüler den Kreislauf des Lebens erfahren. Sie bastelten den Lebenslauf einer Sonnenblume. Die Bilder dazu wurden uns freundlicherweise von Susanne Kowalski, Koordinatorin des Kinderhospizvereins Muschel e.V. zur Verfügung gestellt.

Die Sonnenblume entsteht aus einem Kern. Wenn sie verwelkt und stirbt können neue Blumen aus ihr entstehen. Wir sprachen darauf hin über das ´was wohl danach kommt´ und ob es einen Himmel gibt.

6b_3

Außerdem drückten wir Trauer in Musik aus. Wie würde Ihre Trauer klingen? Die der Schülerinnen und Schüler war immer anders, dennoch konnten wir einen gemeinsamen Rhythmus finden.

6b_4

Bevor wir den ersten Tag mit unserem Lied „I like the flowers“ ausklingen ließen, gestalteten die Schülerinnen und Schüler Lebensketten. Sie fädelten bunte Perlen für schöne Ereignisse und schwarze Vulkansteine für schwere und traurige Ereignisse auf. Was alle bemerkten: Egal wie viele dunkle Steine ich brauche, danach kommen immer wieder helle und bunte.

Sterben und Tod

6b_5

Der zweite Tage hatte das Thema Sterben und Tod. Gemeinsam mit der Pastorin und Hospizkoordinatorin Elke Hoffmann gingen wir über den Friedhof und sprachen über Bestattungen. Nach dem Besuch waren sich die Schülerinnen und Schüler einig: ein Friedhof ist kein Ort vor dem man Angst haben muss. Es ist ganz ruhig dort und man kann hingehen, um Zeit zu haben und sich zu erinnern.

Der Bestatter Wohlert stellte uns einen Sarg und eine Urne zur Verfügung, die alle Kinder anschauen und anfassen konnten, wenn sie wollten. Die Phantasie ist oft schlimmer, als die Realität und so haben wir den Kindern alle Fragen rund um Bestattungen und das Sterben beantwortet. Was kostet eine Beerdigung? Woran stirbt man? Und was passiert mit einem toten Körper in der Erde? Anders als viele Menschen denken, wird ein Leichnam unter der Erde nicht von Würmern und Maden zerfressen. In einer Tiefe von ca. 1,80m gibt es keine Würmer mehr.

6b_6

Die Schülerinnen und Schüler konnten im wahrsten Sinne begreifen, dass Bestattungen und Sterben nicht gruselig sind. Viele Kinder haben den Sarg angefasst und manche haben „mehr gelernt, also sonst in der Schule“, so ein Schüler.

6b_7

Um das Erlebte auszudrücken konnten die Schülerinnen und Schüler die „perfekte“ Beerdigung gestalten. Wie soll die Urne aussehen? Wie viele Leute müssten kommen und was für Musik soll gespielt werden?

6b_8

Trost und Trösten

Am letzten Tag des Projektes befassten wir uns mit Trost für uns selbst und andere.

6b_9

Die Schülerinnen und Schüler konnten aus verschiedenen Gegenständen auswählen und darüber berichten, was sie tröstet. „Lesen, telefonieren, mit Mama reden, Fußball spielen, mit Freunden treffen, den Hund streicheln, mit Papa reden, Oma anrufen, malen, Musik hören, weinen, boxen, lachen“ und vieles mehr konnte die Klasse benennen.

Außerdem wurde die online-Beratung der Muschel e.V. für trauernde Kinder und Jugendliche von deren Koordinatorin vorgestellt.

6b_10

Damit eine Erinnerung an das Projekt und ein etwas zum Festhalten für schwere Zeiten bleibt, gestalteten die Kinder Troststeine.

6b_11

Zum Abschluss gestaltete die Klasse ein gemeinsames Trostbild:

6b_12

Was bleibt vom Projekt? Die Klassenlehrerin berichtet einige Wochen später, dass die Schülerinnen und Schüler achtsamer miteinander umgehen. Sie haben gemeinsam drei intensive Tage verbracht und durften erleben, dass alle Kinder eigene Abschiede und Verluste im Leben erfahren haben.

Sie haben gelernt, wie sie für einander da sein können und wissen, dass sie über Sterben und Traurigkeit sprechen können.

Pressestimmen

Basses Blatt
Lübecker Nachrichten

Unterstützung für Lehrkräfte

Sind Sie Lehrerin oder Lehrer in Bad Segeberg und Umgebung und wünschen sich einen Unterrichtsbesuch des Hospizvereins Segeberg e.V. oder wünschen Sie sich Unterstützung bei den Themen Sterben und Trauer? Kontaktieren Sie uns gerne telefonisch oder per Mail.

Außerdem bieten wie Schulungen und Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer rund um die Themen Sterben, Tod und Trauer an.

Ines Vogelmann, Koordinatorin
Kontakt:
Tel: 04551 – 963 19 45
Email: info@hospizverein-segeberg.de

Kontakt

Ines Vogelmann
Elke Hoffmann
Kirsten Schroeder

(Koordinatorinnen)

Tel: 04551 - 963 19 45
Email: info@hospizverein-segeberg.de

Offene Sprechstunde

Mittwoch 9.00 - 11.00 Uhr
mit Kirsten Schroeder
in der Kirchstraße 10
und unter 0151/ 54 76 22 75

Donnerstag 9.00 - 11.00 Uhr
mit Ines Vogelmann
in der Kirchstraße 10
und unter 04551/ 963 19 45
Weitere Termine nach Vereinbarung

Angebote für Menschen in Trauer
mit Elke Hoffmann
Tel. 04551/ 90 14 13

Adresse

Hospizverein Segeberg e.V.
Kirchstraße 10
23795 Bad Segeberg

Spenden

Hospizverein Segeberg e.V.
Sparkasse Südholstein
IBAN:DE94 2305 1030 0015 0888 83
SWIFT-BIC: NOLADE21SHO