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Projekttage einem nicht ganz einfachen Thema:
Gemeinschaftsschule am Burgfeld, Segeberg (2017)

Ermöglicht wurden diese Tage durch die engagierte Arbeit von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Hospizvereins Segeberg e.V. und des Kinderhospizdienstes „Muschel“, die speziell für die Projekttage ein passendes Konzept erarbeitet haben.

Der erste Tag stand unter dem Thema „Werden und Vergehen“. Dabei ging es zunächst darum, sich über eigene Verlusterfahrungen auszutauschen und Gefühle des Verlustes und der Trauer auszudrücken. Die Kinder näherten sich dem Thema mit verschiedenen Methoden der Jugend- und Trauerarbeit. So durften die Kinder zum Beispiel einen schwarzen Ballon aufblasen, um auszudrücken, wie stark das Gefühl des Verlustes ist. Den Kindern wurde so auch verdeutlicht, dass das Gefühl der Trauer sich ständig verändert – mal ist der Ballon größer, mal kleiner und irgendwann ist die Luft vielleicht ganz raus wie bei einem schrumpeligen Geburtstagsballon und die Trauer ist weniger geworden.

5d_trauer53.jpgSpäter war es Aufgabe der Fünftklässler, Bilder zum Werden und Vergehen einer Sonnenblume zu sortieren. So wurde verdeutlicht, dass die Sonnenblume in einen Kreislauf eingebettet ist und eine neue Sonnenblume nur dann wachsen kann, wenn sie stirbt und neue Samen hervorbringt.5d_trauer54.jpg

Der zweite Projekttag fand nicht in der Schule, sondern in den Räumlichkeiten des Hospizvereins Segeberg e.V. und auf dem Friedhof an der Marienkirche statt. „Tod und Trauer“ standen im Mittelpunkt. Nachdem den Kindern die Hospizarbeit vorgestellt wurde, ging es raus an die frische Luft, um den Friedhof zu erkunden.5d_trauer55.jpg

Im Anschluss daran, führte Pastorin Elke Hoffmann die Schülergruppe und deren Klassenlehrerin Frau Schwarz über den Friedhof. Alle lauschten mit großen Ohren als Pastorin Hoffmann über verschiedene Bestattungsformen informierte und auf Besonderheiten des Friedhofs bzw. mancher Grabstätten hinwies.5d_trauer56.jpg

Der dritte Tag des Hospizprojektes stand schließlich unter dem Großthema „Trost und Trösten“. Alle tauschten sich darüber aus, welche Dinge für die einzelnen Schüler in traurigen Situationen tröstlich oder hilfreich sind und welche vielleicht auch nicht. In Kleingruppen wurden Rollenspiele erarbeitet, in denen es darum ging, Trost zu spenden oder anderen Menschen tröstend und hilfreich zur Seite zu stehen.

5d_trauer58.jpgSchließlich durften die Schülerinnen und Schüler der 5d noch Trostlichter und Troststeine gestalten, die ihnen in traurigen Stunden Trost und Zuversicht spenden sollen.

5d_trauer59.jpgAußerdem wurde gemeinsam eine Klassenkerze gestaltet, die nicht nur an das gemeinsame Projekt erinnert, sondern in schwierigen Momenten in der Klasse angezündet werden kann.
Es waren für alle Beteiligten sehr intensive, lebendige und vor allem bereichernde Tage - trotz oder vielleicht gerade wegen des nicht ganz einfachen Themas. Während der Projekttage ist die Klassengemeinschaft innerhalb der Klasse weiter gewachsen, denn Themen wie Tod und Trauer brauchen viel gegenseitiges Vertrauen.
Eines ist auf alle Fälle sicher – an Lebenskompetenz haben alle Schülerinnen und Schüler viel dazugelernt.

Schülerreaktionen:

„Ich fand das Thema „Tod“ gar nicht so schlimm, weil sie uns geholfen haben den Tod aus einer anderen Perspektive zu sehen.“ Pauline

„Ich fand es sehr toll, weil ich jetzt mehr über den Tod reden kann und dass ich keine Angst mehr davor habe.“ Ina

„Ich finde die Arbeit vom Hospizverein gut, weil sie Leuten in der letzten Lebensphase helfen. Sie haben mir geholfen, mit dem Thema besser umzugehen.“ Max

„Ich fand das Projekt gut, weil ich jetzt weiß, wo ich hingehen kann, wenn in meiner Familie etwas Schlimmes passiert.“ Jolina

„Ich fand am besten, dass es auch für die Kinder, die es nicht ins Leben geschafft haben, Gräber gibt.“ Henning

„Das Thema war eher traurig, aber das hat man nicht gemerkt. Es ist fröhlich rübergekommen, weil die Hospizmitarbeiterinnen viel gelächelt haben. Es war interessant und cool.“ Julina

„Ich fand das Projekt super, denn jetzt habe ich nicht mehr so viel Angst vor dem Tod und ich finde darüber zu reden ist nicht mehr so schlimm.“ Larissa

„Ich fand das Hospizprojekt mit den Spielen und dem Friedhofsrundgang gut. Es machte großen Spaß, dieses Projekt zu machen.“ Christian

„Ich fand das Projekt cool, weil alle sehr nett waren und weil es Spaß gemacht hat und wir viel gelernt haben.“ Ashley

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