(Text aus dem Juliäumsgottesdienst am 12.März 2023)
Frau F. ist 58 Jahre alt. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Eine Tochter und einen Sohn.
Ihre Tochter C. starb vor zwei Jahren an einem Gehirntumor.
C. war zum Studium fortgezogen und steckte mitten in ihrer Bachelor-Arbeit, als sie plötzlich immer wieder starke Kopfschmerzen bekam. Oft begleitet von Übelkeit. Anfangs ging der Hausarzt von heftiger Migräne aus. Dann wurde ein MRT gemacht und festgestellt, dass es sich um einen bösartigen Tumor, ein Glioblastom, handelte.
Operationen und Chemotherapien folgten.
Eine Weile konnte C. ihr Studium fortsetzen. Dann wurden die Symptome schlimmer.
Sie hatte epileptische Anfälle und Lähmungserscheinungen. Zog zurück nach Hause.
Das Pflegebett im ehemaligen Kinderzimmer. Der Rollstuhl.
Es war kaum auszuhalten.
Die letzten Wochen ihres Lebens verbrachte C. in einem stationären Hospiz.
11 Monate nach der Diagnose Krebs ist sie gestorben.
Nach dem Tod ihrer Tochter macht Frau F. erst einmal weiter.
„Es war so viel zu organisieren und zu regeln“, sagt sie.
Sie geht auch wieder zur Arbeit – bis sie einen Zusammenbruch hat.
Eine Reha tut ihr gut. Mit einem Therapeuten spricht sie das erste Mal über die Zeit der Krankheit und den Tod ihrer Tochter.
Wieder zu Hause nimmt sie Kontakt mit dem Hospizverein auf.
„Ich brauche andere Menschen, mit denen ich reden kann“, sagt sie. „Bei ihnen gibt es doch eine Gruppe von Verwaisten Eltern.“ Für Frau F. ist die Trauergruppe ein Ort geworden, wo die Trauer sein darf.
„Natürlich ist die Trauer immer da“, erzählt sie,“ mal stärker, mal schwächer, mal unerträglich. Aber in der Gruppe sind andere, die genau das verstehen. Deren Kind auch gestorben ist. Nicht durch einen Gehirntumor. Anders. Aber eben gestorben. Und die kennen diesen unerträglichen Schmerz und diese unendliche Traurigkeit und sie versuchen, genau wie ich, damit zu leben.“
Die Trauergruppe bietet Zeit und Raum und Halt. Verständnis.
Alle sind Schritt für Schritt auf dem Weg.
Alle wollen wieder Freude und Glück empfinden und erleben das auch.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich gleichzeitig so unendlich traurig und doch so glücklich sein kann“ sagt Frau F, als sie von der Geburt ihres ersten Enkelkindes erzählt.
Es wird wieder schön – aber anders.
Ines Vogelmann
Elke Hoffmann
Kirsten Schroeder
(Koordinatorinnen)
Tel: 04551 - 963 19 45
Email: info@hospizverein-segeberg.de
Mittwoch 9.00 - 11.00 Uhr
mit Kirsten Schroeder
in der Kirchstraße 10
und unter 0151/ 54 76 22 75
Donnerstag 9.00 - 11.00 Uhr
mit Ines Vogelmann
in der Kirchstraße 10
und unter 04551/ 963 19 45
Weitere Termine nach Vereinbarung
Angebote für Menschen in Trauer
mit Elke Hoffmann
Tel. 04551/ 90 14 13
Hospizverein Segeberg e.V.
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